1.2 yogaś cittavṛtti-nirodhaḥ (das wohl beliebste Yoga-Sutra von Patanjali)
"Yoga ist der Zustand, in dem die Bewegungen des Cittas (cittavṛtti) aktiv zur Ruhe kommen (nirodhaḥ - "kontrolliert", "gehalten").
Das Citta ist der Teil unseres Ich`s, den wir Ego nennen, unsere rosarote Brille, durch die wir die Welt so sehen, wie wir meinen, dass sie ist. Das Citta ist der Teil des Ich`s, der sich ständig ändert und zwar immer so, wie wir die Dinge gerade sehen wollen. Der Yoga mit seinen Methoden hilft uns, unser Citta zur Ruhe zu bringen, - unsere rosarote Brille abzusetzten und das unvergängliche, wahre Selbst (Perusa oder Atman) dahinter zu finden, um unser wahres Potenzial zu leben.
Wenn die fünf Sinne und der Geist gleichzeitig ruhig, stetig, entspannt und konzentriert sind, wird diese ruhige Beständigkeit Yoga genannt. Durch die bewusste Atmung in Verbindung mit der kontrollierten Ausführung der Asanas legen wir den Grundstein, der uns zu mehr Achtsamkeit und Selbstvertrauen führt. Der Körper wird gekräftigt und gedehnt, die Konzentrationsfähigkeit verbessert, die Disziplin und die Stressbewältigung erhöht.
Und so schliesst sich der Kreis: Denn Yoga unterstützt uns im Alltag, wenn wir mit Mut, Ausdauer, Gelassenheit, Humor und Freude unser Leben positiv beeinflussen können.
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